KZW, 20.2.2001

Laut und wild kommt an
Beim Musiktag des Gymnasiums geht alles nur Bravheit nicht

Musiktag des Nordenhamer Gymnasiums - das klingt brav, ist es aber nicht. Davon konnten sich am Wochenende all jene überzeugen, die zu der Veranstaltung in die Jahnhalle eilten rund 250 dürften es gewesen sein.
Der Abend war heiß, nicht nur der subtropisch beheizten Räumlichkeiten wegen, die von basslastigen Rhythmen in ihren Grundfesten erschüttert wurden.
Heiß war auch die Kostümierung einzelner Bandmitglieder, die mit Feinripp-Unterhemd und Filz-Rasta-Matte auf dem Kopf zu überzeugen suchten oder barfuß und mit nacktem Jünglingsoberkörper im Wickelrock über die Bühne steppten - vorbei am hüfthohen goldenen Riesen-Dildo, der als Bühnendekoration den Auftritt von Golden Erection flankierte.
Die fünf Nordenhamer Jungs galten als Top-Act des Abends und sorgten mit Stücken wie „Dangerous“ von Busta Rhymes, der Reggae-Komposition „da herbal community“ und dem Eigenwerk „No Gangster-Shit“ für Hörsturz-verdächtige Klänge.
Den Gästen gefiel die wilde Mischung aus Funk und Hip-Hop sichtlich. Vor allem im Nahbereich der Bühne galt es, die Ellenbogen auszufahren und die Schienbeine nach hinten zuklappen, um nicht im wilden Gezappel unterzugehen.
Prächtigste Stimmung herrschte unter der jugendlichen Gästeschar aber nicht erst beim Auftritt der Dildo-Boygroup: Puls aus Oldenburg und die Abi-Band 2001 hatten mit Rock und Punk bereits zuvor für Begeisterungsstürme gesorgt.
Heftigen Applaus kassierte vor allem „Mann ohne Unterhose“ Nils Jantzen, dessen Erscheinen ohne selbiges Bekleidungsstück bei der Bandprobe geoutet wurde. Alles ein bißchen laut, schnell und schräg an diesem Abend, oder, wie es Anwesende zusammenfassten - „Einfach genial“. akl