KZW, 13.9.04
Hip-Hop, Funk und eine Extraportion Spaß
Golden Erection lassen bei Spontan-Konzert im Weserstrand nichts anbrennen
Von Helmut Dietrich
Für manche Besucher des Hauses Weserstrand war am Freitagabend der Auftritt
von Golden Erection nicht nur Anlass, um zu guter Live-Musik eine tolle Party
zu feiern. Bei einigen Zuschauern wurden Erinnerungen wach an eine Zeit, als
es noch keine Jahrnhalle gab und der Saal des Weserstrands ein Sprungbrett für
manchen Nordenhamer Musiker darstellte.
Für eines der Bandmitglieder war der Freitagabend fast so etwas wie back
to the Roots zurück zu den Wurzeln. Yeti Mansena, neuer Keyboarder
bei Golden Erection, startete seine Bandkarriere vor 22 Jahren in eben diesem
Saal. Damals spielte er dort mit Una Banda de Musica. Die meisten seiner heutigen
Bandkollegen ritten damals noch mit dem Schaukelpferd um den Weihnachtsbaum.Pasquale
Schulz (Saxofon, Gesang), sein Zwillingsbruder Marvin (Gitarre, Gesang), Schlagzeuger
Delf Schewe und Dennis Eickermann am Bass sowie Julia Turmann (Gesang) sind
den Kinderschuhen mittlerweile entwachsen. Neben ihnen und Yeti Mansena gehört
der Nordenhamer Gitarrist Sven Lüdke zur Band, die nach fast einem Jahr
Bühnenabstinenz erstmals in dieser neuen Besetzung vor ihre Fans trat.
Die waren zahlreich im Weserstrand erschienen und schon reichlich gespannt auf
Golden Erection.Golden Erection zeigten sich schon mit dem ersten Titel des
Abends Sie sieht gut aus eine eingedeutschte Fassung der
Commodores-Nummer Brick House in bester Spiellaune. In gewohnter
Manier und wie man es von der Band erwarten durfte, machten die Zwillinge Pasqo
und Marvin die Show, während ihre Mitstreiter den musikalischen Teppich
dazu ausbreiteten. Zwischendurch der schöne Gesang von Julia Turmann, der
besonders bei dem George Benson Titel Give me the night zum Tragen
kam.
Funky Abba
Die Mischung aus Coverversionen und Eigenkompositionen kam beim Publikum hervorragend
an. Etliche neue Musikstücke befanden sich im Programm. So auch der Abba-Titel
Summernight City, den Golden Erection allerdings in der funky Version
von Nils Landgren spielten. Der besondere Reiz der Band liegt aber in eigenen
Kompositionen wie zum Beispiel dem Titel Da Herbal Community. Hier
zeigten Golden Erection, was sie wirklich können und was ihnen am meisten
liegt nämlich Hip-Hop und Rap, versetzt mit einer guten Prise Reggae
und das ganze mit viel Spaß präsentiert.Begeisterte ZuhörerDass
sie lange nicht auf der Bühne gestanden haben und es zudem zwei neue Musiker
zu integrieren galt, war gelegentlich zu merken. Kleine Unsicherheiten schlichen
sich hier und da ein. Alles in allem war es aber ein tolles Konzert, das für
die Zukunft noch viel erwarten lässt. Die Zuhörer waren ausnahmslos
begeistert von der Musik und der Show der sieben Protagonisten, die ohne eine
Reihe von Zugaben nicht von der Bühne gehen durften.Für alle Fans
von Golden Erection gibt es schon bald ein Wiedersehen: Am Silvesterabend will
die Band den Gästen der Jahnhalle bis ins neue Jahr hinein ordentlich einheizen.
Versprochen ist versprochen.