KZW, 29.3.65

Das Jade-Blue-Sextett - die große Attraktion

R. Albrecht baute innerhalb einer Woche neue Band auf - Für die Jugend: The Savages

(Dk) Nordenham. Es hatte sich überall herumgesprochen: am Sonnabend ist große Premiere des neuen Jade-Blue-Sextetts in Albrechts Saalbetrieb in Blexen. Und der Name Jade-Blue-Sextett zog wie schon früher die Jugend magnetisch an. Vielleicht war es zuerst auch die Neugier, die viele dazu bewegte, nach Blexen zu fahren, um diese Premiere mitzuerleben. Aber bald zeigte sich doch, daß dieses neue Sextett der alten Band in keiner Weise nachstand.

Schon in der vergangenen Woche konnte man in nicht übersehbaren Anzeigen lesen: Cindy, der farbige Star. Wer ist nun aber Cindy und woher kommt er? Das fragten sich viele derer, die gekommen waren. Und siehe da, am Sonnabend wurde das Rätsel gelöst. Cindy kommt wie auch seine hübsche junge Sängerkollegin Matsy aus Brasilien. Bei beiden spürte der aufmerksame Zuhörer förmlich das südamerikanische Feuer, das besonders stark in den mordenen Rhythmen des Jade-Blue-Sextetts zum Vorschein kam. Beide neu hinzu gekommenen Mitglieder der Kapelle weisen eine große Begabung auf. Der Gründer der neuen Jade-Blue-Band, Rainer Albrecht (er spielte bereits bei der ersten und auch bei der zweiten Band) ist vielseitig begabt. Er spielt nicht nur die Baßgitarre, sondern er spielt auch das Tenorsaxophon soiwe das Schlagzeug. Auch Fritzi, der Sänger und Begleitgitarrist war bereits Mitglied der zweiten Jade-Blue-Band. Das Baßsaxophon spielt Dieter Gehrmann. Für ihn spricht besonders sein Mitwirken an der ersten und zweiten Jade-Blue-Band und seine dadurch bedingte Beliebtheit. Der letzte Mann im Bunde ist Dieter Schild (Gründer der ersten Band): Baßgitarre und saxophon.

Hat man sich dieses neue Sextett einmal angehört, dann ist man nicht nur begeistert von der modernen Tanzmusik, die über Beatmusik zu original-deutschen Platten reicht, man ist auch erstaunt über die Vielseitigkeit der einzelnen Mitglieder.
Rainer Albrecht und seine Mannen spielten erst seit etwa einer Woche zusammen. Wie der Leiter der enuen Gruppe uns sagte, übte die Kapelle in der vergangenen Woche pro Tag 6 bis 7 Stunden. na war das nicht doch eine große Leistung am Sonnabend?
Etwas länger schon zusammen dagegen sind schon die "Savages", die Sonntag für Sonntag die Nordenhamer und Blexer JUgendlichen zu neuen begeisterungsstürmen hinreissen. Seit über einem Jahr sidn die fünf sympathischen Jungen aus Nordenham schon zusammen. Zwei von Ihnen, der Begleitgitarrist Gerd Hurrelmann und der Baßgitarrist Detlev Jelting waren bis vor kurzer Zeit noch Schüler, jetzt gehen beide ins Berufsleben, um sich auch dort so zu behaupten, wie sie es im Showgeschäft bereits getan haben. Die restlichen drei Savages, Sologitarrist Rainer Bilawsky, Schlagzeuger "Pit" Laarmann und der neue Sänger aus Bremerhaven sind bereits seit längerer Zeit beruflich tätig. Aber trotzdem finden alle fünf Savages immer noch noch genügend Zeit, für die Jugend zu spielen und sie zu begeistern. Wie beliebt diese Band ist, zeigen deutlich die steigenden Zuhörerzahlen.
An Attraktionen darf man es bekanntlich nie fehlen lassen, denn sonst gehen die Verkaufsziffern der Eintrittskarten zurück. Das weiß auch der Wirt; deshalb hat er auch am Freitag, dem 9. April Englands weibliche Beatles, die "Liverbirds" für ein Gastspiel verpflichtet. Sicher wird es an diesem Tag wieder, wie schon beim Gastspiel der "Rattles" aus Hamburg, ein volles Haus geben.

Die "alte" Jade-Blue-Band war bis März 1965 offensichtlich Hausband bei Albrecht (Ammen), danach tauchte sie in Anzeigen von Willi Gallasch auf, wobei überwiegend betont wurde, daß es sich um die Original Jade-Blue-Band handele.