KZW, 10.4.82
Für Rock 'n' Roll reichlich jung
Barbed
Wire, auf deutsch: Stacheldraht. Und wenn sich eine Band so nennt, dann schmeckt
das nach Punk. Das gilt jedoch nicht für die Nordenhamer Truppe gleichen
Namens. Sie hat sich einem Musikstil verschrieben, der schon vor 30 Jahren die
jungen Leute begeisterte und bei dem einen oder anderen Konzert in Ekstase versetzte:
dem Rock 'n' Roll.
Die sechs Musiker sind 14 und 15 Jahre alt. "Ein für eine Rock 'n'
Roll-Band zugegebenermaßen ungewöhnliches Alter", erzählt
Thomas Rautzenberg, Leadgitarrist der Band, der sich bei einigen Stücken
auch hinter das Schlagzeug sitzt. " Doch uns bringt die Musik Spaß".
Neben Rock 'n' Roll-Nummern hat Barbed Wire auch einige Bluesstücke im
Repertoir. Die meisten Songs, die die Band spielt, stammen von den Rock 'n'
Roll-Größen der 50er Jahre: zum Beispiel Bill Haley und Chuck Berry.
Andere Stücke hat Barbed Wire von der englischen "Blues-Band"
übernommen. Aber die Band spielt auch eigene Songs, ebenfalls am Rock 'n'
Roll und Blues orientiert. " Die Ideen für die Musik kommen uns beim
Üben.. Jeder bringt einen Einfall ein. Jeder bringt einen Einfall ein.
Daraus schustern wir dann ein Stück zusammen und feilen und verbessern
so lange, bis ein vernünftiger Song entstanden ist", erzählt
der Gitarrist Claus Schultze.
Zum Rock 'n' Roll und Blues kam die Band durch eine Musik-Arbeitsgruppe an der
Luisenhof- Schule. " Der Gitarrenlehrer legte den Schwerpunkt halt auf
diese Musik und uns gefiel das. Alle heutigen Barbed-Wire-Mitglieder waren in
dem Kurs dabei, und dort haben wir uns auch zur Band zusammengefunden"
erläutert Thomas.
Barbed Wire spielt schon seit fast einem Jahr zusammen. Die Band tritt in folgender
Besetzung auf: Dirk Ballenberger (Baß), Andreas Schulz (Rhythmus-Gitarre),
Claus Schultze ( Rhytmus-Gitarre und Gesang ), Gregor Dietz (Mini- Synthesizer),
Peter Bischoff ( Schlagzeug und Sologitarre) sowie Thomas Rautzenberg ( Solo-Gitarre,
Gesang und Schlagzeug ). Am Schlagzeug wechseln sich Peter und Thomas ab. Bei
einigen Stücken trommelt Thomas, in der Regel gibt aber Peter den Takt
an.
Das größte Problem der Band ist, daß sie über keine eigene
Anlage und keinen eigenen Übungsraum verfügt. "Da sind wir ganz
schön angeschmiert", meint Gregor. " Da wir nur in der Luisenhof-Schule
eine Möglichkeit zum üben haben, fallen die Proben in den Ferien flach."
Doch die schlechten Übungsmöglichkeiten werfen Barbed Wire nicht aus
der Bahn. "Wir machen halt jetzt bei jedem Wettbewerb mit, bei dem man
eine Anlage gewinnen kann", hat Claus seinen Humor bewahrt.
Für die Zukunft plant die Band, noch mehr eigene Stücke ins Repertoire
aufzunehmen und das Programm durch einige moderne Rock-Stücke zu erweitern.