KZW, 17.3.87

"Lost Legions" heizte Heavy-Metal-Fans ein
Premiere in Rodenkirchen - Trotz technischer Pannen ein gelungenes Konzert
Rodenkirchen. Ein großartiges Konzert absolvierten am vergangenen Freitag fünf Musiker aus Brake, Elsfleth und Nordenharn im Jugendzentrum Markthalle, I. Etage, in Rodenkirchen. „Lost Legions" nennt sich die Heavy-Metal-Band, die nach monatelangem Üben mit ihrem ersten Konzert an die Öffentlichkeit trat. Die Gruppe besteht aus Ronald Deterding (Lead Guitar), Andreas Zimmermann (Rhythm Guitar), Tom Fries (Bass), Michael Ehre (Schlagzeug) und Sandra Mende (Gesang). Vor über 40 Zuhörern legten die fünf ein 90minütiges Programm hin, das es wahrlich in sich hatte. Ein starkes Stück Heavy-Metal hatte man dem anfangs etwas müden Publikum angekündigt und das wurde prompt in die Tat umgesetzt, so daß die Schwermetall-Freaks voll auf ihre Kosten gekommen sein dürften.
Dabei stand die Premiere der „Verlorenen Legionen" unter keinem guten Stern, und das nicht nur, weil Freitag der 13. war. So gab es vor und während des Auftritts immer wieder kleinere technische Pannen. Diese konnten der Stimmung, die ihren Höhepunkt bei dem Rock'n'Roll-Titel „Johnny be good" erreichte, jedoch keinen Abbruch tun.
Daß die fünf Musiker gerade mit einer Fremdkomposition so gut beim Publikum ankamen, soll jedoch ihr übriges Programm, das fast ausschließlich aus Eigenkompositionen besteht, nicht abwerten. Im Gegenteil: „Lost Legions" legten bei ihren eigenen Stücken eine erstaunliche musikalische Vielfalt an den Tag. Ihre rhythmusbetonte Musik läßt einen Stil erkennen, der von enormer Eigenständigkeit zeugt. Imponierend war daneben auch die konditio-nelle Leistung des ehemaligen „Reacc Crutf'-Drummers Michael Ehre, der während des ganzen Abends ein sehr hohes Tempo spielte. So war es kein Wunder, daß die „Lost Legions" erst nach mehreren Zugaben die Bühne verlassen durften.
„Lost Legions" existieren jetzt seit gut fünf Monaten. Die Gruppe probt jedes Wochenende im Partykeller der Sängerin in Elsfleth. Man orientiert sich ein wenig an Gruppen wie „Judas Priest" oder „Scorpions", versucht aber keinesfalls, diese zu kopieren oder gar, sich an ihnen zu messen. Auf eigenen Stil wird großen Wert gelegt.
In der Zukunft sind Konzerte in Norden-ham sowie während des Braker Stadtfestes vorgesehen. Außerdem steht man in Verhandlungen mit der Weser-Ems-Halle in Oldenburg über ein Konzert am 24. Oktober. Im Juni soll in einem Studio in Gander-kesee eine Kassette auf genommen werden, um sich einer noch breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Jens Milde