KZW, 22.11.93

Begeisterung pur
Bei Una Banda stimmen Chemie und Musik noch immer
Yeti Mansena stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Es war sein Abend. Er hatte Una Banda wieder zusammengetrommelt. Ein großer Teil der Stücke stammte aus seiner Feder. Er hielt auf der Bühne als Bandleader die Fäden in der Hand. Und oben, auf dem Balkon, saßen seine Eltern, klatschten, sangen und freuten sich mit für ihren Sohn.
Grund zur Freude hatte auch das Publikum in der ausverkauften Jahnhalle. Denn es war einer dieser besonderen Konzertabende, einer, den man nicht so schnell vergißt, über den man vielleicht auch in ein paar Jahren noch sprechen wird. Und es war ein bißchen wie damals, an jenem Abend in Weserstrand. Da lag wieder diese knisternde, fast greifbare Spannung in der Luft, gepaart mit einer großen Erwartungshaltung, die sich am Ende in pure Begeisterung auflöste.
Fast alle waren dabei - Yeti, Michael Jacob, Wilhelm Saemann, Peter Fritze, Thommy Marechal und sogar der alte Bad Habit-Haudegen Hansi Marx, der jetzt den Beinamen „Magic" trägt und das Vorprogramm bestreiten durfte.
Knackige Breaks und sahneweiches Saxophon
Una Banda haben nichts verlernt, die Chemie stimmt noch immer, die Musik sowieso: feinster Jazz-Rock, mal funkig mit knackigen Breaks und einem umwerfenden Groove, mal rockig, mal im feurigen Latin-Gewand, mal wunderbar sophistica-ted mit sahneweichem Saxophon.
Nach Feuerschluckereinlagen in der Pause war es im zweiten Set Thommy Marechal, der, noch immer mit Entertainerqualitäten gesegnet und an alte PST-Zeiten erinnernd, im Mittelpunkt stand. Jetzt rockte die Band richtig los, coverte Peter Gabriels, Toto, Police, Stevie Wonder und AI Jarreau. Und das Publikum stand - wie immer - wie ein Eins hinter der Band.
Bleiben Una Banda bei ihrem Turnus, steht die nächste Wiedervereinigung im Jahr 2003 an. Müssen wir wirklich so lange warten? Hoffentlich nicht. gl