Euphrat (1976-82)

Euphrat wurde Anfang 1976 von Heiko Braunseis, Michael Jacob und Wilhelm Saemann gegründet. Zu den ersten Konzerten in Nordenham gehörte der Auftritt im Rahmen der Norwo im August. Schließlich stießen der Gitarrist Volker Jänicke (indem er bei einem Konzert in Elsfleth einfach mitspielte) und Clemes Larisch hinzu. In dieser Besetzung wurde die Pop-Karton-Sendung Ende Mai bestritten (die Euphrat-Aufnahmen gibt es noch komplett).


3-stündige Live-Sendung aus dem Jugendzentrum Ende Mai 78, Pop-Karton Radio Bremen


Interview von Christian Günther mit Heiko Braunseis

 


Amateur-Rock-Wettbewerb April 78 in der Friedeburg

Heiko Braunseis und Clemens Larisch
   

 

Im November 1978 trat die Gruppe in einer erweiterten Besetzung in der Aula des Gymnasiums auf. Hinzu kamen Knut Manke und Andreas Damröse (noch weitere Leute?)

 

 

Der Text dieses Flyers beschreibt die Gruppe vermutlich im Frühjahr 79:

"Verwirrend wie die Entstehungsgeschichte dürfte der erste Eindruck sein, den die Art von Sound bei potentiellen Fans hinterläßt. Von dieser Vermutung betroffen dürfen sich alle diejenigen fühlen, die in Sachen Musik in ausgetretenen Pfaden laufen und von sogenannten „Ohrwürmern" begeistert sind, die — auf eine Schallplatte gepreßt — solange schon unter die Grammophon-Nadel geklemmt wurden, bis ihre Träger mehr aneinandergereihten Zwiebelringen denn noch einer „Scheibe" ähnelten.(???)
Ganz umdenken muß da, wer „Euphrat" hört. Wie Phönix aus der Asche taucht die Truppe jetzt wieder in der Musik-Szene auf und macht unmißverständlich klar: Hier wird Musik gemacht... nicht nachgemacht. Anspruchsvolle Klänge für anspruchsvolle Musikkonsumenten. Durch aus in Fragmenten an Rock- und Modern-Jazz-Interpreten erinnernde Passagen - nur eben ganz anders konstruiert. Die eigenwillige Art der Musik, die mit ihren Melodien gelegentlich zum Tanzen und mit ihren Texten zum Nachdenken anregt, läßt noch zu wenig Spielraum zur Lokalisierung der eigentlichen Stilrichtung. Zu hören sind in jedem Fall „selbstgebastelte" Klangfolgen, die von perfekt gespielten Instrumenten getragen werden.
Stücke, die durch die verschiedenartigen Intrumentierungen sehr abwechslungsreich sind, und in denen jeder der acht Musiker — mal mehr und mal weniger — seine eigenen Ideen verwirklichen kann. Gelegentliche Hall- und Doppelungseffekte, Gesang, Solis und ab und an eingebaute. Sketche in (ausnahmsweise) deutscher Sprache gehören zum Repertoir der Gruppe, ohne repräsentativ für die eigene Stilrichtung zu sein.
Wie können sie auch, wenn man bedenkt, daß die Musiker eine neue Richtung vertreten wollen, für die sie selbst noch keinen Namen haben.
Besetzung:
Wilhelm Saemann: Bass, Gitarre
Knut Manke: Vibraphon, Bass, Git., Gesang
Michael Jacob: Schlagzeug
Hergen Küpker: Tenor- Sopransaxophon, Gesang
Holger Wörner: Querflöte, Percussion
Volker Jännike: Gitarre
Wolfgang Rösse: Gesang, Percussion, Mundharmonika
Andreas Damröße:Tasteninstrumente"

Im Jahr 1979 etablierten sich mehrere Gruppenmitglieder in der alten Schule Süllwarden, wo nicht nur geübt wurde, sondern Knut Manke auch ein Tonstudio einrichtete. 1979 löste Yeti Andreas Damröse an den Keyboards ab. Irgendwann hat Mario Tsiknas Wilhelm Saemann am Bass ersetzt.

Euphrat ging die Musik recht professionell an. Es stand eine eigene PA und ein Transporter zur Verfügung und an potentielle Auftrittsorte im gesamten norddeutschen Raum wurde Demokassetten verschickt. Es wurden recht viele Konzerte gegeben und an Festivals mitgewirkt.

Aus Euphrat ging Ende 1982 Una Banda de Musica hervor.