Ingo Henke
Rocket Stars, Henke´s Organisation, Hard Road to Death, Bad Habit, Mad Gringo & The blind Buffaloes

Ingos Schlagzeuger Karriere beginnt im Jahre 1964. Zumindest hat er es geschafft sich bis dahin zurückzuerinnern.

Damals spielte er mit einem gewissen Hergen Rose aus Blexen, der den Bass bediente, zusammen. Da die beiden alleine nicht so recht etwas bestreiten konnten, schlossen sie sich zwei Gitarristen aus Brake an, die sich die “Rocket Stars” nannten, und hauptsächlich Titel der Shadows nachspielten. In dieser Besetzung traten sie unter anderem in einem Lokal in der “berüchtigten” Golzwarder Kurve in Brake auf.

Nachdem Ingo dieses erste Kapitel seiner Drummer-Story abgehakt hatte, stieg er für kurze Zeit bei den “Floridas” ein. Mit Peter “Meggs” Meier sowie Norbert und Erwin Möckel hatte er 1965 einige Auftritte im Café “Klarmann”.

Bald darauf rief das Vaterland und Ingo rückte für längere Zeit (wann er zur Bundeswehr musste und wie lange er dort war ließ sich nicht mehr in Erfahrung bringen) in die Kaserne ein. Bei den Soldaten lernte er Manfred Limberg (Gitarre) kennen, den er 1969 nach Nordenham mitbrachte.

Ende des Jahres ‘69 klopfte Ingo, plötzlich und unerwartet, bei Helmut an die Tür (siehe Bio Helmut) und gründete kurz darauf mit ihm und Manfred sowie mit Knut Manke und einem weiteren Gitarristen, von dem keiner mehr den Namen weiß, eine Band. Geprobt wurde in der Jugendherberge am Nordenhamer Strand. Die Herbergseltern, Herr und Frau Beck, hatten den Jungs einen leerstehenden Barackenraum überlassen.

Einen Namen hatte sich die Gruppe, zumindest in dieser ersten Besetzung, nie gegeben. Hier irrt der Chronist, wenn er schreibt, diese Band hätte “Henke’s Organisation” geheissen. Helmut und Manfred stiegen nach einiger Zeit aus und gründeten “Rock Machine”. Ingo und Knut holten Michael Blunck (Gitarre) und Hergen “Küken” Küpker (Saxophon und Gesang) in die Band.

Für ihren ersten Auftritt, der so gegen Ende 1971 in der Pausenhalle des Gymnasiums gewesen sein muss, gaben sie sich den Namen “Henke’s Oranisation”. “HO” hatte etliche Gigs mit wechselnden Besetzungen. Unter anderem spielten Rudolf Schröder (Bass) und Rüdiger Röver (Gitarre) in der Band.

(Rudolf Schröder machte später eine Profikarriere als Jazzbassist. Wir waren alle in einer Klasse des Gymnasiums. Außerdem gab es damals den hervorragenden Gitarristen Uli Kaschek aus Bremerhaven, der eine Zeit lang in Haus Hansing wohnte. Ich habe immer noch den Bluessong "Rock my plimsoul" von Jeff Beck im Ohr.
Hergen Küpker)

Ingo schraubte schon damals gerne an seinem Schlagzeug herum. Auch baute er einen Teil seiner Trommeln selbst. Und nebenbei büffelte er noch für sein Ingenieurstudium in Wilhelmshaven.

Nachdem die meisten seiner Mitmusikanten ihr Abitur abgelegt und Nordenham ade gesagt hatten, trommelte er kurzfristig für sich alleine weiter, bis er sich im Herbst 1972 seinen “alten” Kollegen Manfred und Helmut anschloss, um die Gruppe “Hard Road To Death” ins Leben zu rufen. Allerdings ereilte die Gruppe der Tod noch ehe der Weg für sie hart und steinig werden konnte.

Doch bevor Ingo in Resignation verfiel, meldete sich Knut Manke bei ihm, den Gitarristen Hans “Hansi” Marx im Schlepptau. Zusammen gründeten sie “Bad Habit”. Eine erfolgreiche Zeit in Ingos Schlagzeuger Karriere nahm ihren Anfang. Etliche Auftritte, auch über die Grenzen Nordenhams hinaus, wurden für die drei zur “schlechten Gewohnheit”. Höhepunkte dieser Zeit waren, unter vielen anderen, der Live Auftritt bei Radio Bremens “Dienstagsparty”, die 1974 aus der Diskothek “Atlantic City” live gesendet wurde sowie ein Gastspiel im Jugendzentrum “Gulfhaus” in Vechta vor freien und strafgefangenen Jugendlichen im Jahr 1976.

Als Hansi sich im selben Jahr dazu entschloss aus dem Hobby einen Beruf zu machen, und nur noch Musik machen und auf Tour gehen wollte, stieg Ingo bei “Bad Habit” aus, um sich intensiver seinem Beruf zu widmen. Er verließ Nordenham und zog nach Bremen, wo er in einem Ingenieurbüro arbeitete. Aber auch in der “Ferne” gab er das Schlagzeugspielen nicht auf. Er traf einige schräge Typen, die mit ihm zusammen “muckten” und hauptberuflich bei Karstadt klauen gingen, was Ingo, als er es erfuhr, einen kräftigen Schock versetzte. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Nachdem er den schrägen Typen den Laufpass gegeben hatte, tat er sich mit einem Gitarristen zusammen, der sich kurze Zeit später als übler Schläger entpuppte, was Ingo auf recht derbe Weise zu spüren bekam.

Geschockt, enttäuscht und frustriert legte Ingo die Stöcker beiseite, verkaufte sein Schlagzeug und ging für etwa 20 (in Worten: zwanzig) lange Jahre ins musikalische Exil. Erst im Jahr 1995 ließ er sich von Helmut, den er zufällig beim Gassi gehen getroffen hatte, überreden, wieder das Trommeln anzufangen.

Ingo kaufte sich sich ein neues Schlagzeug, an dem er so lange herumbastelte bis es noch neuer aussah, und begann Unterricht zu nehmen, um sich für “die neue Zeit” fit zu machen. 1997 startete er den ersten Versuch eine neue Band mit Matthias Strupowski (Bass) und Wolfgang Grunwald (Gitarre) zu gründen, was allerdings bald im Sande verlief, bis er 1999, plötzlich und unerwartet, an Helmuts Tür klopfte.

Und seit diesem Tag wurde ein Märschn wahr.

Na gut, vielleicht wurde nicht gerade ein Märchen wahr. Auf jeden Fall gibt’s seither wieder eine Band, nämlich...

Mad Gringo & The Blind Buffaloes