Lilac Incense (1977-83)

Ursprünglich eine Schülerband des Schulzentrums Nord. Die Band wurde im Jahre 1977 gegründet und hatte die Besetzung Peter Fritze (Gitarre), Andreas Plump (Gitarre), Matthias Strupowsky (Bass) und Volker Hofschildt (Schlagzeug). Um 1980 herum hat Ralf Wübenhorst Peter Fritze ersetzt. 1980 nannte sich die Band auch "Age" und löste sich Ende des Jahres auf. Anfang 1982 gab es eine Neuauflage mit drei Mitgliedern der Urbesetzung.


Peter Fritze, Matthias Strupowsky, Volker Hofschildt, Andreas Plump in der Aula der Realschule
Januar 78
   

KZW, 24.6.82

Wieder lila Weihrauch auf der Bühne
Wir schreiben das Jahr 2200. Auf einer synthetischen Wiese liegt ein Mann und liest. Seine Lektüre sind historische Aufzeichnungen aus der heutigen Zeit. Er findet in dem Buch auch die Beschreibung von Bäumen und gerät darüber ins Staunen. Was sind das, Bäume? In seiner Welt sind sie schon längst ausgestorben, er hat nie welche zu Gesicht bekommen . Lilac-Incense-Sänger Hartmut Buck schreit ins Mikrofon, was er davon hält: That's a mass! (zu deutsch: das ist eine Sauerei).
Seit einigen Monaten macht Lilac Incense (zu deutsch: lila Weihrauch) wieder von sich reden. Die Band, die von Ende 1978 bis Ende 1980 zu den bekanntesten Gruppen aus Nordenham zählte und fast im gesamten Weser-Ems-Gebiet auftrat, hat sich auf zwei Positionen verändert wieder zusammengerauft.
Zu eingängige, gut arrangierter Röckmusik schreibt die Gruppe kritische Texte,, die sich wie der oben angesprochene Song ,,What's a tree" auch gegen die Zerstörung der Umwelt wenden.
Lilac Incense, das sind der 19jährige Gitarrist Andreas Plump, der 18jährige Schlagzeuger Volker Hofschildt, der 20jährige Bassist Matthias Strupowsky, die bereits in der alten Besetzung dabei waren, sowie der 24jährige Sänger Hartmut Buck und der 23jährige Keyboard-Spieler Hergen Hasemann.
In ihrer alten Zeit spielte Lilac Incense melodiösen Rock, der sich im Stil ein wenig an Wishbone Ash orientierte. Nach zweijährigem Zusammenspiel bröckelte der Zusammenhalt der Gruppe auseinander. Persönliche und musikalische Differenzen führten schließlich dazu, daß sich die Band auflöste.
Lilac Incense ist gegenüber der früheren Formation rockiger geworden. Die Gruppe spielt Rockmusik, die in die Beine geht. „Wenn wir mit unseren Texten auch etwas ausdrücken wollen, so soll unsere Musik doch in erster Linie Spaß bringen. Die Leute sollen danach tanzen und ausflippen können", erläutert Matthias.
Bei ihrem ersten Auftritt in neuer Besetzung vor eineinhalb Wochen in der Friedeburg hat Lilac Incense mit diesem Konzept einen guten Eindruck hinterlassen. Das Publikum jedenfalls ging mit.
Ausgedehnte Soli, verwirrenden Melodie- oder Rhythmuswechsel und andere musikalische Überraschungseffekte bleiben bei Lilac Incense weitgehend ausgespart. Die Stärke der Band liegt in ihrem soliden, gut arrangiertem Gruppensound, dem der Sänger mit seiner kräftigen hellen Stimme seinen Stempel aufdrückt.
Bei Lilac Incense ist der Posten des Songschreibers nicht von vornherein auf eine Person festgelegt. „Wir entwickeln unsere Musik gemeinsam", betont Matthias. Die englischsprachigen Texte stammen allerdings meist aus der Feder von Andreas und Hartmut. „Wir halten englisch für die bessere Musiksprache als deutsch", gibt Volker den Grund dafür an, daß Lilac Incense lediglich englische Verse singt.
Gute Übungsmöglichkeiten hat die Gruppe in der alten Abbehauser Schule, in der sie sich auch ein Tonstudio eingerichtet hat. Dort will Lilac Incense demnächst die ersten Studio-Aufnahmen machen.

hei