Wilhelm Müller

Daß die Wiege der Rockmusik auf den grünen Wiesen des Butjadinger Landes stand, ist sicherlich nur den wenigsten bekannt. Entwickelt hat sich diese spezielle Musikgattung aus den traditionellen Liedern und Rufen, die die Viehtreiber auf dem Weg zum Verladepier anstimmten. Dabei führten sie stets einen Stock mit sich, um die Rindviecher anzutreiben. An diese Tradition wird erinnert, wenn in einem jeden Rockkonzert einer der Musiker mit einem Schlagstock auf ein Stück gegerbte Tierhaut eindrischt. Dabei kommt es sehr auf den Drive an. Sprachwissenschaftler haben darauf hingewiesen, daß damit der Vorgang des Viehtreibens gemeint ist. Es ist der Weitsicht Wilhelm Müllers zu verdanken, daß die neue Musikgattung in alle Welt hinausgetragen wurde. Er hat nicht nur die Stadt Nordenham, die Friedeburg und den Rinderhandel erfunden, sondern verwob auch den Gesang der Viehtreiber und das Prasseln der Hufen auf den damals durchweg hölzernen Brücken zu einem völlig neuen Klang. Zusammen mit den Viehtransporten verbreitete sich auch die Kunde von dem neuen Musikstil. Eines der Ziele seiner Viehttransporte war die englische Hafenstadt Liverpool. Dort wurde diese Musik bald Beat genannt, natürlich ein deutlicher Hinweis auf die dezenten Schläge der Viehtreiber, um die Rinder zu dirigieren.
Ein weitere Verbindungslinie ergab sich durch die Ausfuhr von Rindern in die amerikanischen Südstaaten, um sie in die dortigen Rinderrassen einzukreuzen. Als die Südstaaten erobert waren, folgte die neue Musikrichtung den Viehtransporten nach Chicago, dem Schlachthof Amerikas. Dort entwickelte sich der Chicago-Blues, wohl deshalb, weil der Anblick der vielen toten Tiere so deprimierend war.
Die Rolle Wilhelm Müllers bei der Entwicklung und Verbreitung der Rockmusik wäre im allgemeinen Bewußtsein weitgehend in Vergessenheit geraten, wenn da nicht eine gewisse Band namens ZZ Top wäre, die in der Verehrung Wilhelm Müllers so weit geht, ihn sogar äußerlich bis ins kleinste Detail zu kopieren.

Wie aber kam es zu der Bezeichnung "Rock"-musik?

Dies geht auf den Spitznamen "Rock-Müller" zurück, den die Zeitgenossen Wilhelm Müller verpassten. Er trat nämlich nie ohne seinen Gehrock vor die Tür der Friedeburg (siehe Bild).